Ubuntu: Schwarzer Bildschirm im Textmodus

Ich ärgere mich im Moment dermaßen häufig über dieses klickige Ubuntu – dieses Wort versteht man am besten als die Aussage »Windows für Menschen, die eigentlich kein Windows mehr wollen« in der Xhosa-Sprache – so dass ich fast schon befürchten muss, hier entsteht jetzt nur noch eine Sammelstelle von Tipps gegen Ubuntus ärgerliche Fehler. Noch drei Monate mehr mit diesem Scheibenkleister, und ich mache ein weiteres (dann vermutlich englisches oder zweisprachiges) Blog mit dem Titel »Ubuntu Annoyances« auf.

Aber was rege ich mich auf, ich beschreibe lieber wieder einmal einen ärgerlichen Fehler und gebe eine kurze Anleitung zu seiner Behebung.

Und weil ich gerade dabei bin, werde ich anschließend beschreiben, wie man Natty Narwhal wieder benutzbar bekommt, wenn man keine Lust hat, sich auf Ubuntus neue Desktop-Ideen konditionieren zu lassen, sondern lieber mit seinem Computer wie gewohnt arbeiten möchte – selbst Menschen, die not as nerdy as me sind (wie sagt man das eigentlich auf Deutsch), finden Unity auch nach einigen Tagen Gewöhnung eher ärgerlich.

Die folgenden Problemlösungen habe ich mit Ubuntu 11.04 Natty Narwhal selbst beschritten, sie können aber unter Umständen auch für frühere Versionen hilfreich sein. Alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr.

Problem: Schwarzer Bildschirm im Textmodus

Das Symptom

Ubuntu Natty Narwhal wurde fehlerfrei installiert und es gab keine Auffälligkeiten oder Fehlermeldungen. Die installierte Version bootet, und es gibt weder ein Problem beim Booten, noch beim Umschalten auf eine Textkonsole (mit Alt-F1 bis Alt-F6) noch bei der graphischen Anmeldung oder in der graphischen Oberfläche.

An dieses fertig installierte System wird ein anderer Monitor angeschlossen (oder der Monitor wird später gewechselt).

Danach bootet Ubuntu mit schwarzem Bildschirm. Es gibt weder eine Möglichkeit, grub zu bedienen, noch gibt es den Splashscreen beim Booten noch irgendetwas anders. Bei Verwendung eines modernen Monitors wird eine Monitor-Fehlermeldung wie »Frequenz außerhalb des zulässigen Bereichs« oder »Frequency out of range« dargestellt, bevor sich der Monitor abschaltet – würde hier ein alter Monitor angeschlossen, so könnte dieser durch die fehlerhafte Ansteuerung sogar zerstört werden.

Sobald die graphische Oberfläche gestartet wird, ist alles wieder in Ordnung und man kann sich anmelden. Beim Umschalten in eine Textkonsole wird der Monitor wieder mit falschen Frequenzen angesteuert und zeigt deshalb eine Fehlermeldung oder bleibt schwarz.

Für jemanden wie mich, der viel in der Shell arbeitet und regelmäßig mehrere Shells offen hat, aber nicht so gern seine graphische Oberfläche mit den vielen Terminal-Fenstern »zupflastert« und deshalb immer wieder zwischendurch mit einem bequemen Tastendruck zum guten alten Textmodus wechselt, ist dieser Fehler nicht einfach nur unästhetisch, sondern sehr ärgerlich. Auch für »normale Menschen« kann ein solcher Fehler übel werden, wenn es irgendwann einmal zu der Situation kommt, dass die graphische Oberfläche wegen eines Fehlers nicht startet und der Rechner zwar bootet und funktionsfähig ist, aber dabei nicht mehr bedienbar ist – wohl dem, der in solcher Situation vorher einen sshd installiert hat und so wenigstens übers Netzwerk noch eine Chance erhält, denn ansonsten bleibt als einzige Fehlerbehandlung eine Neuinstallation.

Der Fehler ist als Bug #786563 seit dem 22. Mai bekannt. Er taucht auch häufiger in den üblichen Foren auf, wobei entweder gar keine Lösung angegeben wird oder die Fehlerquelle im X-Server vermutet wird, obwohl es sich um einen Fehler im Textmodus handelt und der X-Server problemlos läuft. In einer Stunde Google habe ich keinen zielführenden Tipp gefunden, wie dieser Fehler zu beheben wäre, und dann durfte ich in weiteren zwei Stunden selbst vergeblich nach der möglichen Ursache suchen…

Fehlerursache

Das zeitraubende Lesen der Logdateien (immer wieder einmal mit einen Schlenker auf Google) brachte keinen Aufschluss, weil es sich um ein Problem mit dem Bootmanager grub handelt. Dieser setzt Auflösung und Bildwechselfrequenzen so, dass sie außerhalb des zulässigen Bereiches für den angeschlossenen Monitor liegen. Bei der Ubuntu-Installation wird eine »möglichst gute« Auflösung automatisch gesetzt, die beim Wechsel des Monitors nicht mehr geeignet ist. Da dies noch vor dem Booten des Kernels und vor jeglicher Systeminitialisierung geschieht, stehen die Mechanismen der Hardwareerkennung noch nicht zur Verfügung und der Fehler kann nicht einmal erkannt oder gar behandelt werden.

Lösung

Es ist möglich, grub eine Auflösung zum Booten vorzugeben. Hierzu muss die Datei /etc/default/grub mit root-Rechten bearbeitet werden, was immer noch am bequemsten aus einem Terminal heraus geht:

$ sudo gedit /etc/default/grub

Wer mag, kann natürlich einen anderen Editor nehmen, die Auswahl ist ja zum Glück sehr groß.

In dieser Datei befindet sich eine mit # am Zeilenanfang auskommentierte Zeile:

#GRUB_GFXMODE=640x480

Das Kommentarzeichen # kann einfach gelöscht werden. Wer mag und weiß, was sein Monitor fehlerfrei darstellt (so etwas sollte zum Beispiel im Handbuch des Monitors stehen, kann aber auch oft auf der Website des Herstellers nachgelesen werden, wenn das Monitor-Modell genau bekannt ist), kann natürlich an dieser Stelle eine höhere Auflösung setzen. Die Syntax dieser Zeile…

GRUB_GFXMODE=800x600

…ist ja leicht zu verstehen. Die geänderte Datei muss noch gespeichert werden, und schließlich müssen die neuen Einstellungen noch für den Bootloader übernommen werden, indem einfach einmal…

$ sudo update-grub

…an der Kommandozeile getippt wird. Wenn dabei nicht gerade eine Fehlermeldung angezeigt wird, kann das System neu gestartet werden. Bei Angabe einer vom Monitor unterstützten Auflösung sollte sich das Problem erledigt haben.

(Ich habe im Beispiel 800×600 gesetzt, weil ich weiß, dass beinahe jeder Monitor diese Auflösung darstellen kann. Aber das ist natürlich auch ohne Gewähr.)

Natty Narwhal benutzbarer machen

Problem

Die eifrige Gemeinschaft, die Ubuntu zusammenstellt, ist inzwischen offenbar ein bisschen… ähm… abgehoben. Zu den eher zweifelhaften Segnungen von Natty Narwhal gehört die »Neuerfindung des Desktops« namens Unity. Ich will mich gar nicht erst groß darüber auslassen, solche Dinge sind auch ein Stückweit Geschmackssache. Viele Menschen jedoch – und für Menschen soll es ja sein, dieses Ubuntu – müssen jetzt bei ihrer täglichen Arbeit einen Satz neuer »Reflexe« lernen, ohne dass sie dadurch einen Mehrwert gegenüber den vertrauten (allerdings in einigen Punkten ebenso fragwürdigen) Konzepten von GNOME hätten. Dies führt zu Fehlbedienungen und zeitraubender Sucherei.

Lösung Eins: Den alten GNOME verwenden

Es ist immer noch möglich, GNOME auszuwählen und zu verwenden, wenn Ubuntu mit einer grafischen Anmeldung betrieben wird. Wenn dies nicht bei der Installation eingestellt wurde, lässt es sich nachträglich im Dialog »Einstellungen des Anmeldebildschirms« festlegen:

Screenshot 'Einstellungen des Anmeldebildschirms'

Hier sollten »Benutzerliste anzeigen« und »Bildschirm zur Auswahl des Anzumeldenden anzeigen« ausgewählt sein. Bei dieser Gelegenheit kann auch gleich »Ubuntu Classic (Keine Effekte) als Standardsitzung auswählen« eingestellt werden – wer sich nicht daran stört, kann natürlich die GNOME-Effekte mitnehmen.

Nach dieser Einstellung kann jeder Benutzer, der sich anmeldet, nach dem Klick auf seinen Namen die gewünschte Sitzung auswählen. Das ist besonders empfehlenswert, wenn der Rechner von mehreren Menschen genutzt wird, denn niemand lässt sich gern den Geschmack anderer Menschen vorschreiben.

Lösung Zwei: Fensterknöpfe nach rechts verschieben

Als »Ubuntu Classic« ist Natty wieder wirklich gut zu bedienen. Wer aber schon jahrelang mit GNOME gearbeitet hat, kann von der Idee der Ubuntu-Macher zur Weißglut gebracht werden, dass die Fensterknöpfe jetzt auf der linken Seite der Titelleiste stehen…

Screenshot einer Titelleiste mit Buttons auf der linken Seite

…während er doch immer noch rechts klicken will. Dieses kleine und völlig unnötige Ärgernis lässt sich zum Glück behandeln, aber nur auf eine Weise, die meinem Spott »Windows für Linux« alle Ehre macht. Hierzu ist ein Terminal zu öffnen und folgender Befehl einzugeben:

$ gconf-editor

Damit wird der Konfigurationseditor für GNOME geöffnet, der wohl nicht nur mich an regedit.exe unter einem anderen, sehr beliebten Betriebssystem erinnern wird:

Screenshot des Konfigurationseditors, der hier interessierende Schlüsselwert ist ausgewählt

Hier einfach unter appsmetacitygeneral den Eintrag button_layout suchen, der…

close,minimize,maximize:

lautet. Diese Einstellung kann mit einem Doppelklick bearbeitet werden und sollte in…

:maximize,minimize,close

…geändert werden, wenn die Knöpfchen wieder dort erscheinen sollen, wo sie nach Meinung jedes Menschen, der schon ein paar Jahre mit GNOME arbeitet, auch hingehören:

Screenshot einer Titelleiste mit Buttons auf der rechten Seite

Wer wie von früher gewohnt das Fenstermenü in der linken Ecke haben will (alle Punkte sind im Kontextmenü der Titelleiste erreichbar, von daher ist das ein bisschen überflüssig), muss hier…

menu:maximize,minimize,close

…setzen. Dann wird auch das Piktogramm der Anwendung wieder im Fenster sichtbar.

Ob ein »Linux für Menschen« hier wohl einen besseren Weg bieten sollte? Mit einem halbwegs benutzerfreundlichen Konfigurations-Dialog?

Ich habe für meine Beispiel-Screenshots natürlich die Fensterdekorationen und Icons eingestellt, die Ubuntu für eine gute Vorgabe hält, denn so tritt das System den Menschen gegenüber, die damit ihre Aufgaben am Computer erledigen wollen. Wie sich hier eine Anpassung über SystemEinstellungenErscheinungsbild erreichen lässt, sollte für keinen halbwegs erfahrenen Menschen ein Geheimnis sein. Ich bevorzuge zum Beispiel ein möglichst minimalistisches Erscheinungsbild, weil ich mich dann besser auf das konzentrieren kann, was ich eigentlich am Computer machen wollte.

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Und tschüss, bbPress…

…es war doch alles in allem eine schöne Zeit mit dir. Jetzt neigt sie sich zum Ende, und der Zeitpunkt deines Todes ist auf Ende Juni festgelegt. Dann wird es vorbei sein mit dem kleinen, bloatfreien Forum, das für viele Zwecke erstaunlich gut geeignet war, dann wird es nicht mehr möglich sein, dich ohne ein aufgeblähtes, schwerfälliges und mit recht hohen Anforderungen an den Server daherkommendes WordPress zu betreiben. Du wirst flink und leichtgewichtig sterben, um als träger Bleiklotz aufzuerstehen, bbPress. Oder, um es mit der Meldung im bbPress-Entwicklerblog zu sagen:

Das nächste, was wir anbieten, ist bbPress 2.0, Beta 1 – die erste öffentliche bbPress-Version, die ein Plugin für ihre selbstgehostete, mit WordPress betriebene Website ist. […] bbPress ist nach wie vor in aktiver Entwicklung, und wir können ihnen nicht empfehlen, dass sie es [in dieser Beta-Version, meine Anmerkung] auf einer Produktionssite laufen lassen. […] Wir planen, bbPress 2.0 Ende Juni zu veröffentlichen, damit es mit der Veröffentlichung von WordPress 3.2 zusammenfällt. Das tatsächliche Veröffentlichungsdatum hat etwas von einem »beweglichen Ziel«, abhängig davon, wie sich die beiden Beta-Versionen entwickeln. Je mehr Hilfe wir dadurch bekommen, dass getestet wird und dass Fehler behoben werden, desto früher wird die endgültige Version geliefert. […]

Das alte und bessere bbPress wurde ja schon zu seinen Zeiten sehr stiefmütterlich von den Entwicklern unter Matt Mullenweg behandelt, und wer dabei bleiben will, dürfte jetzt völlig allein gelassen sein und kann nur hoffen, dass der Code frei von Sicherheitsproblemen ist. Für die vielen Menschen, die ein Forum in eine WordPress-Site integrieren wollen, ist es natürlich eine gute Nachricht, da sich vieles erleichtert – aber ich verspreche euch, dass sich ein so angeflanschtes Forum sehr lahm »anfühlen« wird und in vielen Server-Konfigurationen schon unter moderater Last zu hässlichen Fehlermeldungen führen wird, weil nicht genügend virtueller Speicher vorhanden ist.

Hat vielleicht doch jemand Lust auf einen Fork? Oder ist es wirklich tot.

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Die Branduhren-Grafik

Branduhren!Ich kann ja verstehen, G., dass dir diese Branduhren-Grafik gefällt, die ich gestern in Unser täglich Spam verwendet habe, um dem ermüdenden Thema doch noch ein kleines bisschen Heiterkeit abzugewinnen. Aber willst du die wirklich noch größer? Was hast du vor?

Na gut, nimm doch einfach die SVG-Version und skalier sie dir so groß, wie du sie haben möchtest! Wozu auch immer…

Der darin verwendete Font heißt übrigens »Liberation Sans« und ist frei, sollte also kein Problem sein. 😉

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IrfanView unter Linux benutzen

Heute stand ich vor dem Problem, das kostenlos verfügbare Windows-Programm IrfanView unter Linux verwenden zu wollen. Es ist ja nicht so, dass es unter Linux keine guten Programme zur Bildbetrachtung gäbe, ich nehme hierzu am liebsten gThumb, aber ich hatte es mit einem besonders garstigen Bildformat zu tun, für das es wegen bestehender Beschränkungen keine freien Werkzeuge gibt – mit MrSID. Es handelte sich konkret um die hochauflösenden Fotos des Voynich-Manuskriptes, die von der Beinecke-Bibliothek zu Yale in diesem Format zur Verfügung gestellt werden. Diese Bilder wollte ich lieber in ein Format konvertieren, das mit meinen freien Werkzeugen handhabbarer ist, und IrfanView stellt eine für solche Zwecke sehr nützliche Batchbearbeitung zur Verfügung – ich habe Ähnliches auf Windows-Rechnern schon häufiger gemacht, und ich wusste noch, dass es ein MrSID-Plugin für IrfanView gibt.

Die gute Nachricht: Unter aktuellen Wine-Versionen (hier mit wine 1.2.2) lässt sich IrfanView ohne Probleme installieren und benutzen. Wer sich jedoch den Installer abholt und ihn naiv unter Wine ausführt, wird eine eher unangenehme Erfahrung machen: Der Installer startet nicht.

Die Ursache für dieses Versagen ist, dass IrfanView die Runtime-Umgebung für Microsoft Visual-C++ 6.0 benötigt. Diese wird vom Installer nicht mitinstalliert, sondern sie muss separat besorgt und installiert werden. Offenbar gehen die Entwickler von IrfanView davon aus, dass sich diese Runtime auf jedem Windows-Rechner befinde.

Kurzanleitung

  1. Natürlich muss Wine installiert sein…
  2. Bei Microsoft den Installer herunterladen
    Am günstigsten wird Vc6RedistSetup_deu.exe genommen. Dies ist aber noch nicht das Installationsprogramm, sondern ein selbstentpackendes Archiv.
  3. Das Archiv entpacken
    Einfach wine vc6redistsetup_deu.exe ausführen (oder die Datei doppelklicken). Erst darf man die üblichen Nutzungsbedingungen lesen, und nach der Zustimmung, dass man seine Seele an Microsoft verkauft, wird ein Dialog angezeigt, wohin die Datei entpackt werden soll.
  4. Die Microsoft-Runtime installieren
    Auch hier reicht es, wine vcredist.exe auszuführen (oder die Datei doppelt zu klicken). Weiter ist nichts zu tun. Es erscheint kein Dialog, der auf die erfolgreiche Installation hinweist. Beim Start an der Kommandozeile sieht man zwar einige Warnmeldungen, aber die Installation ist zumindest für IrfanView brauchbar.
  5. IrfanView herunterladen
  6. IrfanView installieren
    Es reicht, die Setup-EXE auszuführen, ich erkläre jetzt nicht mehr genauer, wie das geht. Die Installation entspricht dem Windows-Standard und geht erfreulich schnell.
  7. Eventuell auch die IrfanView-Plugins herunterladen
    Diese sind zum Beispiel erforderlich, wenn Bilder im MrSID-Format betrachtet oder bearbeitet werden sollen, aber auch für viele andere Funktionen in IrfanView. Natürlich müssen auch diese installiert werden, indem die Setup-EXE ausgeführt wird.
  8. Das wars!
    Ja, manchmal gehts auch problemlos…

Nach diesem verhältnismäßig einfachen Vorgang steht IrfanView zur Verfügung – es ist übrigens zusammen mit dem FastStone Image Viewer in meinen Augen eines der besten kostenlosen Bildbetrachtungsprogramme für Windows.

Was viele reine Linuxer vielleicht etwas ungewohnt finden werden, ist die Tatsache, dass IrfanView zwei Programme installiert: Das Betrachtungsprogramm »IrfanView« und den Bildbrowser »IrfanView Thumbnails«. Letzterer ist ein recht flottes Programm zum Durchstöbern von Bildbeständen, und hier findet sich auch im Menü »File« die für mich heute so kampfentscheidende Batch-Konvertierung. Unter Wine zeigt die Oberfläche zwar…

Screenshot IrfanView unter Wine

…einige Darstellungsfehler auf, insbesondere sind die Rahmen um die Vorschaubilder etwas daneben, aber diese Fehler beeinträchtigen nicht die Funktion.

Und wir werden doch für den Linux-Alltag keine Windows-Programme benutzen wollen, oder… 😉

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Ubuntu Unity ohne Launcher und Menü?

Wer sein Ubuntu frisch auf 11.04 geupdatet hat und sich nun unter seinem Account anmeldet, um den frischen (und in seinen Konzepten wie eine Mischung aus dem NeXT-Dock, Apple-Menüleiste und Händioberfläche daherkommenden) Unity-Desktop benutzen möchte, sieht manchmal… fast nichts. Kein guter erster Eindruck… 🙁

Das Problem

Am oberen Bildschirmrand, wo eigentlich eine Menüleiste zu finden sein sollte, ist entweder gar nichts zu sehen oder aber nur der Schatten der Menüleiste. Am linken Bildschirmrand, wo eigentlich der Anwendungsstarter liegen sollte, ist ebenfalls Leere. Aber wenn mit der Maus auf eine Stelle geklickt wird, an der ein Menü sichtbar sein sollte – zum Beispiel ganz rechts oben, zum Abmelden, Ausschalten etc. – denn klappt dort das Popup-Menü auf. Wenn in den Bereich geklickt wird, in dem sich der Launcher (oder zu Deutsch: Anwendungsstarter) befinden sollte, werden Programme gestartet. Die Elemente sind also vorhanden, sie sind nur nicht sichtbar. Die Bedienung ist ein Blindflug. Die Unity-Oberfläche ist völlig unbrauchbar. Selbst harte Formen der Problembewältigung, wie etwa das Löschen (oder besser: Umbenennen) des gesamten Verzeichnisses ~/.config bringen keine Lösung für das Problem, sondern führen nur zum Verlust der bisherigen Programmeinstellungen.

In der Tat: Eine sehr innovative Form der Benutzerführung hat sich Ubuntu da ausgedacht. :mrgreen:

Wenn schnell an einer Konsole (am bequemsten zu erreichen, indem eine Session »Ubuntu Classic« gestartet wird) mit sudo adduser test ein neuer User angelegt wird und eine Anmeldung mit diesem User ausprobiert wird, gibt es keine Probleme. Der Unity-Desktop sieht so aus, wie er aussehen sollte – was manche vielleicht auch als Fehler empfinden, aber das soll hier nicht Thema sein. Es handelt sich also um ein Problem, das an einen Benutzeraccount gebunden ist.

Obwohl dieses Problem zurzeit häufiger in Foren zu finden ist, findet sich dort noch kein zielführender Hinweis zur Lösung des Problems. Nun gut, denn will ich mal einen Tipp geben.

Die Lösung

Im Fall, mir heute den Abend vergällt, war die Ursache dieses Problems zwar schwierig zu finden, aber einfach zu beheben. Für den Benutzeraccount wurden einmal mit einem anderen Programm die Einstellungen für die 3D-Beschleunigung »angepasst«, und das Ergebnis dieses kleinen Tweaks vertrug sich offenbar nicht mit den Anforderungen, die Unity stellte.

Wenn das der Fall ist, existiert im $HOME-Verzeichnis des betroffenen User-Accounts eine Datei namens .drirc, die einfach mit…

rm .drirc

gelöscht werden kann. Danach hat man mit Unity nur noch die Probleme, die von Ubuntus Neuerfindung des Desktops und den vielen kleinen Schwächen dieser Bananensoftware verursacht werden, aber Unity lässt sich benutzen.

Ich hoffe, dass dieser Tipp anderen Menschen die Stunden der Fehlersuche erspart, die ich gerade hinter mich gebracht habe… 😉

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