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Firefox-Entwickler! Ein Rant als Offener Brief
Ich würde angesichts des heutigen Datums zu gern daran glauben, dass diese von Heise Online ziemlich unkritsch übernommene PResseerklärung der Firefox-Entwickler auch nur ein Aprilscherz sei:
Mit Heartbeat will Mozilla mehr Feedback seiner Nutzer zum Browser einholen. Dazu soll sich jeden Tag bei einem kleinen Bruchteil der Nutzer ein Widget öffnen, mit dem die Nutzer den Browser auf einer Skala von einem bis fünf Sternen bewerten können. Bei Benutzern, die eine hohe Bewertung abgeben, öffnet sich dann noch eine »Engagement«-Seite im Hintergrund, mit der Möglichkeit, Mozilla auf Facebook zu liken, auf Twitter zu folgen, einen E-Mail-Newsletter zu abonnieren oder dem Projekt Geld zu spenden. Wer nicht von Heartbeat beheligt [sic!] werden will, kann es auch abstellen
Ah ja, ein Popup-Fenster, dass sich zu überraschenden Zeitpunkten gewaltsam in den Weg stellt und Aufmerksamkeit erzwingt, nennt man heute ein »Widget»… *schwallkotz!*
Werte Firefox-Entwickler mit euren tollen und vor allem stets erdverbundenen Beglückungsideen,
ihr könnt mich mal am Arsche lecken!
Was soll ich denn demnächst noch alles nach einer Neuinstallation abstellen, wegklicken oder mit Addons wieder auf Benutzbarkeit umfummeln, wenn ich einfach nur – verdammte Scheiße nochmal! – einen Browser auf gewohnte Weise benutzen will, statt wie ein eingefangener Bär von euch am Aua-aua-Nasenring irgendwo hingezerrt zu werden, wo ich niemals hinwollte?
- Nein, ich will keine »Tour durch den Firefox«.
- Nein, ich will nicht klick-klick-klick eure Neue-Tab-Seite erklärt bekommen, aber ich würde es sehr begrüßen, wenn daraus etwas Nützliches würde, etwa ungefähr so etwas wie die leicht konfigurierbare und deshalb aus Anwendersicht sehr brauchbare Schnellzugriffs-Seite beim alten Opera.
- Nein, ich will nicht, dass ihr Daten über meine Browser- und Webnutzung einsammelt, um mich damit noch »glücklicher« zu machen, als ich eh schon bin (wie gut euch das gelingt, seht ihr an diesem Rant); und ich finde es zum Erbrechen nutzerverachtend, dass ihr eine solche, verdammt weit in die Privatsphäre hineinragende Funktion nach einer Installation standardmäßig eingeschaltet habt. Und jetzt erzählt mir nichts von Anonymisierung, während ihr gleichzeitig Code für die klandestin illegal vorgehende Datensammel- und Tracking-Wanze »Facebook« in den Kern des unter euren Händen verrottenden Drecksbrowsers verklappt habt!
- Nein, ich brauche keine Informationen darüber, was diese freie Software überhaupt ist und wie unfassbar toll diese freie Software ist; ich will einfach nur einen Browser benutzen, um ein paar Sachen in diesem Web zu machen. (Übrigens auf einem Betrübssystem, das fast¹ nur aus freier Software besteht…)
- Nein, ich brauche keine angepasste Google-Seite mit flotten Sprüchen, was der Firefox alles kann und dass der Firefox die beste Erfindung seit dem Schnittbrot ist. Stattdessen will ich gern standardmäßig eine Suchmaschine benutzen, die nicht vom größten Datensammler, Tracker, Überwacher, Reklamevermarkter und NSA-Datenquell der Welt betrieben wird. Welche das ist, ist mir dabei fast schon egal, aber ich bevorzuge zurzeit DuckDuckGo.
- Nein, ich brauche keine (nicht abstellbare) »Integration« von Facebook in den Kern des Browsers. Wozu zum hl. Henker habt ihr eigentlich eine Addon-Schnittstelle gecodet, mit der sich derartige Funktionalität bei Bedarf leicht nachrüsten ließe?!
- Nein, ich brauche auch keinen Videochat im Kern des Browsers, der dann mit einer Sprechblase in der neuen Toolbar meine Aufmerksamkeit erzwingt, damit ich ihn auch ja bemerke. Zum Glück habe ich bereits hervorragende Software zum Chatten.
- Nein, ich will eure tolle neue Oberfläche nach Wischofon-Vorbild nicht und muss deshalb immer wieder nach einer Installation das Addon raussuchen, mit dem der Browser für mich ganz altbacken über eine Werkzeugleiste und aufklappbare Menüs wieder bequem bedienbar und damit gut benutzbar wird.
- Nein, ich brauche keinen Kindersicherungs-Dialog zum Wegklicken, dass es sich um ein magisch-geheimes Ding für Webentwickler-Zauberer handelt, das nichts für Anfänger ist, wenn ich die Konsole für Webentwickler aufmache und schon im Menü gelesen habe, dass es die Konsole für Webentwickler ist. Trotz aller eurer Bemühungen um Trivialisierung, Verdummung, Infantilisierung und Vorantreiben der Idiocracy bin ich tatsächlich immer noch zum Lesen imstande, und ich werde trotz eurer vorsätzlich nutzerverdummenden Idiotensoftware alles dafür tun, dass das auch so bleibt.
- Und nein, ich habe euch auch niemals darum gebeten, dass ihr mir jetzt Popup-Fenster aufmacht, die sich mir in den Weg stellen und mich um Geld, Reklame-Machen auf irgendwelchen S/M-Sites sowie um irgendwelche Klicks auf irgendwelche Sternchen zur »Bewertung« bitten, ohne dass ich euch dazu auch nur ein halbwegs nützliches und vielleicht sogar interessantes Wörtchen zur Begründung sagen kann, wie ich es zum Beispiel in diesem kleinen Rant tue. Und ja, ich habe gelesen, dass man das abstellen kann, aber dazu später noch ein paar Wörtchen mehr…
Eure tollhausmäßig tollen und jedem eurer Nutzer mit regelmäßiger Update-Gewalt – komm, mach den Update, du willst doch einen sicheren Browser haben, das ist ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst… – ins Leben gedrückten Scheißideen sind im Moment das beste Argument gegen die Benutzung des Firefox als Webbrowser. Wer eine alles trivialisierende Benutzeroberfläche der Marke »Chrome« haben will, der installiert sich einfach »Chrome« – und glaubt mir, es hat mehr als nur einen Grund, dass ich das nicht tue und genau so, dass andere es tun.
Geht bitte verrecken, und das bitte auch ganz schnell!
Ihr könnt ja zum Trost ein paar erhobene Fratzenbuch-Däumchen und Zwitscherchen-Erwähnungen mit ins Grab nehmen, diese Glasperlen des »social media«, für die gewisse, vom gegenwärtigen Internet hirnamputierte Zeitgenossen alles hergeben würden.
Vollidioten!
Ohne Gruß
Elias Schwerdtfeger
P.S.: Ach ja, wie man die jüngste Beglückungsidee der Firefox-Entwickler mit dem Firefox-Popup-Fenster wieder abschaltet, wollte ich ja noch erwähnen. Gut, diese für einige Nicht-Firefox-Entwickler möglicherweise nützliche Information sei hier noch kurz nachgereicht.
Es geht ganz einfach und nur geringfügig unbequem auf einem Weg, von dem ansonsten jedem »unkundigen Anwender« strikt abgeraten wird:
- In die Adresszeile des Browsers
about:config
eingeben. - Die angezeigte Warnung, dass man im Begriffe ist, seinen Browser so zu verkonfigurieren, dass er hinterher möglicherweise nicht mehr funktioniert, einfach ignorieren und wegklicken.
- Über das Suchfeld nach dem Eintrag
browser.selfsupport.url
suchen. - Den zugeordneten Wert anklicken und auf eine leere Zeichenkette
""
setzen.
Warum der Name dieser Einstellung so gar nicht nach »Heartbeat« klingt, also nicht vermuten lässt, dass diese Einstellung irgendetwas damit zu tun hat, wie sich diese Nervscheiße gegenüber den davon betroffenen Anwendern nennt? Ich kann mir so gar keinen Grund dafür vorstellen… ja, ich kann eigentlich nur vermuten, dass die Firefox-Beglückungsexperten gar nicht wollen, dass jemand die Möglichkeit zum Abstellen dieser freundlichen Vergewohltätigung allzu leicht findet. Vermutlich ist das diese neue Form der Benutzerführung: Die Benutzeroberfläche trivialisieren, bis sie auch ein durchschnittlicher Vierjähriger mit ungelenken Patschehändchen am Wischopäd bedienen kann, und alle für den normalen Nutzeralltag wichtigen Einstellungen unzugänglich machen und an den verstecktesten Verstecken verstecken. Geht einfach sterben, Firefox-Entwickler! Oder bewerbt euch bei Microsoft, die suchen ständig solche gnadenlosen Entmündigungs- und Technikverhinderungs-Spezialisten wie euch! Aber hört mit dieser Scheiße auf!
Ach!
P.P.S.: Wenn elementare und angesichts der heutigen Online-Kriminalität unverzichtbare Sicherheitssoftware wie die Addons Adblock Edge, NoScript und Privacy Badger gleich nach dem Download mitinstalliert wären (oder die Installation auch für frisch Amputierte klick und einfach nach einem deutlichen Hinweis zu erledigen wäre), ohne dass man sie kennen und sich eigens raussuchen müsste, würde ich das nicht nur sehr begrüßen, sondern es würde auch dazu führen, dass sehr viel weniger anfällige Computer von arglosen Webnutzern von Verbrechern gepwnt würden, dass es weniger Spam gäbe, dass es weniger Opfer von Betrügern gäbe, dass es weniger manipuliertes Online-Banking gäbe, dass die Kriminalpolizei weniger mit dieser ganzen Scheiße belastet wäre. Aber ihr geistig-moralisch verrotteten Firefox-Entwickler, ihr Arschgeburten mit eurem kondebilen Hang zu sozialen Netzzwergen, den alles assimilierenden Sucker-Borg und eurem feuchten Traum vom Siegeszug auf funktionslimitierten Dummkonsumtools, ihr habt euch leider andere Schwerpunkte als die Computersicherheit und Privatsphäre eurer Anwender gesetzt, ihr zielt leider nur noch auf die Generation Jamba und andere Grabverweigerer auf dem Weg zur Idiocracy.
P.P.P.S.: Ach, zum Abschluss nur eine kleine Frage noch an euch, Firefox-Entwickler? Kennt ihr auch nur einen einzigen Menschen persönlich, der sich eine im Regelfall trojanisch untergejubelte Ad- und Malware wie… sagen wir mal als ein Beispiel für mittlerweile unfassbar viele derartiger Zumutungen… die so genannte »Ask-Toolbar« bewusst und freiwillig in einen unter Windows laufenden Firefox gemacht hat? Ich kenne jedenfalls keinen. Aber ich habe in meinem kurzen, heiteren Leben verdammt viele Menschen kennengelernt, die mich darum gebeten haben, diesen unerwünschten und unverschämt-klandestin installierten Addon-Müll wieder aus einem installierten Firefox rauszuziehen, nachdem sie mal eben Software aus dem Download-Archiv gewisser »qualitätsjournalistischer« Websites oder von »Sourceforge« runtergeladen und installiert haben oder nachdem sie etwas unaufmerksam einen Sicherheitsupdate von Oracles Java installiert haben, der ihnen diese Datenjauche in den Browser verklappt hat. Warum zum schwefelkackenden Höllenhund ist so eine Schweinerei mit dem unter euren Händen verrottenden Scheißbrowser möglich? Nein, das ist kein neuer Angriff, dieses »Geschäftsmodell« von halbseidenen und grenzkriminellen Klitschen gibt es schon seit Jahren, es ist im Laufe dieser Zeit nur immer übler geworden. Und ihr tut absolut nichts dagegen. Ihr macht es nicht einfach unmöglich, dass euren Windows benutzenden Anwendern klammheimlich irgendwelche Wanzen in die Browser installiert werden. Weil ihr Wichtigeres zu tun habt, als euch um die Privatsphäre eurer Anwender zu kümmern. Zum Beispiel, den Browser mit nervtötenden Antifeatures unbenutzbar zu machen und ihn mit von den meisten Anwendern niemals vermissten und deshalb völlig unerwünschten Features zu einer Moppeligkeit aufzupumpen, die ihn auf etwas betagteren Rechnern zusätzlich unbenutzbar macht. Man könnte es auch so sagen, ihr Firefox-Entwickler: Ihr seid durch das, was ihr tut und durch das, was ihr unterlasst, sehr hilfreiche Schergen von halbseidenen und grenzkriminellen Geschäftemachern geworden – und die immer wieder einmal irgendwo zu sehenden Browserfenster, die vor lauter unerwünschten und niemals bewusst installierten »Toolbars« kaum noch Platz für die Anzeige von richtigen Webinhalten lassen, die sind euer Werk! Ganz großes Kino! Was wollt ihr dafür von mir (und jedem anderen Firefox-Nutzer) erzwingen? Dass ich euch dafür blinke blinke Sterne in einem von euch eigens im Browserkern verbauten, gelegentlich nervenden Popup-Fenster gebe, ohne euch auch nur ein einziges Wort zur Begründung sagen zu können? Leckt mir den Arsch recht schön fein sauber, ihr Bratschädel!
¹Das Wort »fast« ist ein Nachtrag, siehe Kommentare. 😉
Veröffentlicht unter Technisches
Verschlagwortet mit Firefox, Offener Brief, Rant, S/M
35 Kommentare
Microsofts neuer Browser »Spartan«
Vielleicht hätte jemand den Projektverantwortlichen bei Microsoft erzählen sollen, dass man sich ganz einfach den »Chrome« installieren kann, wenn man eine simplifizierende GUI wie beim »Chrome« haben möchte – sehr viele Windows-Anwender haben ja genau das bereits getan. Wer die Wahl zwischen Original und Nachbau hat, wird im Regelfall das Original bevorzugen; die Zeiten, in denen man mit abgekupferten Konzepten¹ anderer Systeme noch ganz groß am Markt werden konnte, sie sind vorbei.
¹Dass Diskettenlaufwerke immer noch »A« und Festplatten »C« heißen, hat zum Beispiel seinen Grund darin, dass diese MS/DOS-Konzepte von CP/M übernommen wurden und sich wie ein Gruß aus den Siebziger Jahren bis heute halten, und von dergleichen ist die schöne, bunte Welt von Microsoft voll. Seit jeher ist Microsoft ein Unternehmen mit einem bemerkenswerten Mangel an eigenen Ideen, aber einer bemerkenswerten Kraft im Zusammensetzen schon vorhandener Konzepte zu einem mit viel Reklame als neu verkauftem »geistigen Eigentum«.
SINNESLØSCHEN: Nachmærz
Direktlink zum Stück bei Soundcloud (natürlich mit Download-Möglichkeit)…
Google, du Arschloch! (Ein offener Brief)
Zunächst einmal die E-Mail, mit der Google im Moment sehr viele Website-Betreiber belästigt, die bei den Google Webmaster-Tools angemeldet sind¹:
Hallo, Google,
zunächst einmal: Ich benutze deine »Webmaster-Tools« mit einem Google-Konto, bei dem – gemäß deinen eigenen, selbstverfassten und in vielen Punkten schon recht unverschämten Nutzungsbedingungen – mein richtiger Name hinterlegt ist. Du bist also durchaus dazu imstande, mich anders als mit einem »Hallo Webmaster, hier spricht deine Große Technokratische Steuerzentrale« anzusprechen. Daten verarbeiten kannst du doch, Google, das ist doch – glaube ich – ähm… dein Geschäftsmodell.
Und nun zum Eigentlichen.
Ich gebe mir außerordentlich viel Mühe mit dem Kram, den ich ins Web publiziere. Ich achte auf fehlerfreies HTML und ferner darauf, dass alles nicht nur halbwegs ansprechend aussieht, sondern auch so einfach wie möglich ist (was bei Benutzung eines Biestes wie WordPress leider nicht ohne Kompromisse geht). Mit einem bisschen CSS lege ich ein paar unsichtbare interne Links zur Vereinfachung der Navigation, die nur dann sichtbar werden, wenn reine Textbrowser verwendet werden, um auch blinden und schwer körperbehinderten Menschen die Benutzung der Website zu ermöglichen und zu vereinfachen. Hier, auf meiner Homepage, verwende ich eine zugegebenermaßen etwas komplexe Navigation, die mit viel CSS eine Art Menüsystem implementiert – und biete eine auf der Startseite verlinkte Sitemap an, wenn jemand ein Gerät oder einen Browser hat, mit dem dieses in CSS nachgebaute Menüsystem schwer nutzbar ist. Auch das mache ich auf dem Hintergrund, dass sich eventuell körperbehinderte Menschen durch so etwas hindurchquälen müssen oder wollen². Ferner verzichte ich immer auf JavaScript, wenn es nicht unbedingt nötig oder aber wenigstens für meine Leser sehr praktisch ist (wie etwa hier in der Kommentarfunktion, um direkt eine Antwort auf einen Kommentar verfassen zu können), und wenn ich JavaScript verwende, achte ich immer darauf, dass die gesamte Site auch ohne JavaScript vollständig nutzbar bleibt.
Alles das müsstest du wissen, Google, denn du schaust hier ja recht regelmäßig vorbei und du machst sogar derart weitgehende Analysen, dass du nachschaust, wie eine Website auf verschiedenen Browsern und Geräten nutzbar ist – wie ich an deiner heutigen E-Mail gesehen habe³.
Ach ja, zu deiner E-Mail, Google! Ich bin wirklich ein bisschen ausschweifend geworden…
Wenn ich mich richtig erinnere, Google, machst du doch dieses »mobile« Betrübssystem namens Android. Du selbst, Google, bist also dafür verantwortlich, wie deine von dir selbst erstellte und in Android gepackte Browserkomponente die Web-Inhalte einem Android-Nutzer auf seinem Grabbelschirm darstellt.
Und du bist dabei nicht dazu willens oder imstande, Google, eine fehlerfreie und mit ungewöhnlich viel Gedanken auch an fernliegende Geräte und Hilfsmittel ausgezeichnete HTML-Ressource auf diesem von dir selbst erstellten Browsersurrogatextrakt einem Nutzer so zu präsentieren, dass sie gut bedienbar ist.
Und das drückst du dann im schönsten Technokraten-Ton in der Weise aus, dass du »bei 100 % dieser Seiten kritische Fehler in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten erkannt« haben willst. Um mir daraufhin die gutsherrschaftliche Aufforderung zu schreiben, dass doch bitte ich als »Webmaster« und dein höriger »Googlesklave« mir Gedanken darum machen soll, wie ich Websites an diese deine Unfähigkeit oder Unwilligkeit anpasse, weil du ja Herr bist und ich ein Nichts. Und um meine »Gehorsamswilligkeit« ein bisschen anzuspornen, ergänzt du diese an sich schon etwas unverschämt rausgerotze Forderung noch um die Drohung mit dem empfindlichen Übel, dass du meine Websites in deinen Suchergebnissen auf Ramschniveau runterstufen willst, wenn ich da jetzt nicht nach deiner Pfeife tanze.
Mit Verlaub, Google, du bist ein Arschloch von geradezu microsoften Ausmaßen!
Und du kannst mich mal genau da lecken, wo die Sonne niemals hinscheint!
Ich hoffe sehr, dass deine nach Gutsherrenart vorgetragene Unverschämtheit dazu führt, dass immer mehr Menschen sich darüber Gedanken machen, ob es eigentlich eine gute Idee ist, sich von dir, Google, und den ganzen von dir angebotenen Dienstleistungen allzu abhängig zu machen. Es soll ja Alternativen geben, die nur noch darauf warten, auch genutzt zu werden. Einem Laden wir dir, Google, dessen Verantwortliche so auftreten wie du in dieser kalt rausgerotzten und offen nötigenden E-Mail, tut nämlich nur noch eines weh: Wenn weniger Geld aufs Bankkonto kommt.
Völlig unerfreut und angekotzt von deiner Arschlochhaftigkeit
Elias Schwerdtfeger
Fußnoten
¹Der Hauptgrund, weshalb ich da angemeldet bin, ist, dass ich vor Jahren einmal erfolgreich gehackt wurde und in Zukunft gern Warnungen zugemailt bekommen möchte, wenn es jemanden gelungen ist, eine von mir verantwortete Website in eine Schadsoftware-Schleuder umzustricken, ohne dass ich das sofort bemerke. Ich möchte nämlich nicht, dass meine Leser gepwnt werden. Die sonstigen Warnhinweise sind aber auch oft praktisch.
²Seit ich vor einigen Jahren mehrfach erlebt habe, wie wichtig das Internet für Blinde ist und wie frustrierend es für einen Blinden sein kann, sich durch ein Design durchzuquälen, das von Sehenden für Sehende gemacht wurde, bin ich in solchen Punkten sehr aufmerksam geworden. Ich empfehle diese Aufmerksamkeit jedem Menschen.
³Ich bekomme derartige E-Mails schon seit Tagen für alle möglichen Projekte, und beinahe alles was ich hier schreibe, gilt auch für das von Google in gleicher Weise angemeckerte Projekt »Unser täglich Spam«.
Veröffentlicht unter Technisches
Verschlagwortet mit Google, Google is Evil, Gutsherrenart, Handy, LMAA, Offener Brief, Webmaster Tools
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