Axolotl

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Zwanzig Jahre WWW

Im Jahr 1999 bestand das Web für die meisten seiner Nutzer aus Millionen von Websites, die allesamt voneinander unabhängig und untereinander verlinkt waren.

Im Jahr 2019 bestand das Web für die meisten seiner Nutzer aus vier Websites, die in den Händen großer börsennotierter Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell waren, und jede dieser Websites war mit Katzenbildern, fotografiertem Essen, Selfies und Screenshots der anderen drei Websites gefüllt.

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Nutzererfahrung

Clipart eines Totenkopfes mit gekreuzten KnochenJedes Mal, wenn irgendein reklamebesoffener PR-Lügner in seiner PResseerklärung zu den aufgedeckten heimlichen Machenschaften irgendeiner Klitsche – zurzeit handelt es sich dabei im Regelfall um versteckte Überwachungsfunktionen, die weit in die Privat- und Intimsphäre der Nutzer hineinragen – die Worte »Wir wollen mit diesen Maßnahmen die Nutzererfahrung verbessern« in die Mikrofone und damit indirekt mir mitten ins Gesicht rotzt, bekomme ich Mordlust.

Egal, ob es sich um Microsoft, Facebook, Apple, Google, die Mozilla Foundation oder zurzeit um Amazon handelt. Oder sonstwen.

Wenn ich eine Software (oder ein beliebiges anderes Produkt) benutze, dann tue ich das nicht, um tolle Erfahrungen zu machen, sondern weil ich damit etwas erreichen will. Wenn ich hingegen tolle Erfahrungen machen will, dann nehme ich keine Software, sondern wirksame halluzinogene Drogen¹.

Was für ein Intelligenzflüchtling muss man sein, um auf solche Phrasen reinzufallen? Und was für ein leserverachtendes Arschloch von Journalist muss man sein, um diesen intelligenz- und menschenverachtenden PR-Ton unrelativiert wiederzugeben, als handele es sich dabei um eine ernstzunehmende Aussage und nicht um ein verschwurbeltes »Wir verachten unsere Nutzer von vorne bis hinten, beantworten die eigentliche Frage auch nicht und machen einfach weiter wie bisher und schwätzen dazu heitere Reklamelügen«. Ich sage es ja: Mordlust bekomme ich davon.

Leider ist Mord verboten.

Somit bleibt mir nur eine Möglichkeit, meine »Nutzererfahrung« zu verbessern. Und die besteht darin, keine Produkte von Klitschen zu benutzen, die mich und meine Intelligenz mit diesem eiskalten, psychomanipulativen Scheißwort dermaßen offen verachten und beschimpfen.

Zum Glück ist das noch legal. Und es ist einfach.

Und genau das empfehle ich auch jedem Menschen mit einem Minimalgespür für seine eigene Würde zur Nachahmung, der mit Wörtern wie »Nutzererfahrung« beschimpft wird.

¹Liebe Kinder, lasst die Finger von Drogen! Das ist hier nur als ein scharfer Ausdruck gemeint, der klarstellen soll, was ich von solchen Sprüchen irgendwelcher Reklamelügner halte. Weil auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört. Und wenn ihr schon nicht die Finger von Drogen lassen wollt, dann informiert euch vorher ausführlich über Wirkungen und Gefahren der Substanzen, die ihr euch reinschmeißen wollt, und zwar aus halbwegs zuverlässigen, nicht wertenden und nicht verharmlosenden Quellen! Und nehmt weitere Quellen dazu! Seid keine Idioten! Ein Internet habt ihr ja.

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Alles ist illegal

In einer Welt, in der "Geistiges Eigentum" die Kultur prägt, gilt: Alles ist illegal. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch du davon betroffen bist.

Wer das Bild verwenden möchte – es kann hier in druckgeeigneter Auflösung heruntergeladen werden – und eine Lizenz dafür benötigt: CC0 (also nahezu Public Domain). Sharing is caring! Und die kranke, kranke Idee des »Geistigen Eigentums« muss weg!

CC0
To the extent possible under law, Elias Schwerdtfeger has waived all copyright and related or neighboring rights to Alles ist illegal.

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An alle »geistigen Eigentümer«

Wenn ihr nicht wollt, dass etwas kopiert wird, dann stellt es einfach nicht in diese riesige Kopiermaschine Internet. Schon lösen sich alle eure Probleme mit eurem wertvollen »geistigen Eigentum« wie von allein – und ihr braucht weder dysfunktionalen DRM-Gängelcode mit eingebauter Computersabotage noch irgendwelche über die europäische Union lobbyistisch vorangetriebenen Vorzensurfilter für das Internet.

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