Übrigens, Bildblog!

Auch, nachdem ich eigens dafür Javascript freigeschaltet hatte – ich erlaube wirklich nicht jedem die Ausführung von Code innerhalb meines Webbrowsers, und zwar aus guten Gründen, aber für euch hätte ich eine Ausnahme gemacht – und anschließend für euer dysfunktionales Scheiß-Captcha aus einer aus brennender Scheiße bestehenden Hölle sechs verdammte Male nacheinander verschwommene Kleinstbilder von Booten oder Fahrrädern nach teilweise höchst angestrengtem Hinschauen angeklickt hatte, als ob meine beschränkte, dahintickende Lebenszeit völlig wertlos wäre…

Captcha-Bildschirm -- One more step -- Please complete the security check to access bildblog.de -- Ankreuzkästchen 'Ich bin ein Mensch' -- Reklame für hCaptcha -- Sinnlose Dekoration mit einem abstrakt gezeichneten leeren Browserfenster, die da nur hingemacht wurde, damit die eigentlichen Captcha-Test aus vorsätzlich klein und damit behindertenaussperrend bleiben können

…war eurer dysfunktionales Scheiß-Captcha aus der lodernden Scheißehölle des Internet immer noch nicht davon überzeugt, dass ich ein Mensch bin. Bravo! Ein Triumph der Künstlichen Intelligenz!

Und jetzt habe ich euch endlich verstanden: Ihr wollt keine richtigen Menschen mehr als Leser haben. (Das ist so eine unter Journalisten recht verbreitete Krankheit, von den Erkrankten selbst meist völlig unbemerkt.) Das hättet ihr mir aber auch ruhig ein kleines bisschen freundlicher sagen können. Ich hätte mich doch nicht aufgedrängt.

Tschüss! 👋️

Ach ja, und entschuldigt bitte meine zugegebenermaßen unfeinen Kraftausdrücke. Aber ihr habt mir gerade sechs Mal nacheinander das Menschsein abgesprochen und mich gerade mit aller Hingabe eines sinnlosen dadaistischen Apparates zum Unmenschen erklärt. Sechs Mal nacheinander, ihr komischen Gesichter, ihr! Und zwar völlig ohne nachvollziehbaren technischen Grund, denn euer Blog könnte man ja noch nicht einmal mit Müllkommentaren vollspammen. (Was ich natürlich auch nicht vorhatte. Ich wollte nur einen Text im Bildblog lesen, den ihr dort veröffentlicht habt. Veröffentlicht, um ihn dann aber trotzdem vor »Unmenschen wie mir« zu verbergen. Einen Text wie diesen hier. Das müsst ihr mal einem Psychiater erzählen, was ihr so macht! Der kennt da bestimmt ein schönes, bildungsbürgerlich-gehobenes Wort für.)

Einer Verarbeitung meiner Daten – in diesem Fall: meine IP-Adresse und ein klandestin über Javascript angefertigter, ziemlich tiefgehender Fingerprint meines Webbrowsers und Betriebssystems – durch die von euch beauftragte Captcha-Klitsche mit ihrem dysfunktionalen »hCaptcha« habe ich natürlich niemals zugestimmt. Ich hatte gar keine Gelegenheit dazu, denn ich konnte eure Website gar nicht erst aufrufen. Auch eure Datenschutzerklärung konnte ich beim besten Willen nicht zur Kenntnis nehmen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bin ich auch nicht der einzige Mensch, dem es so geht, wenn auch die Leute, die aus unglaublich guten Gründen weder einen Webbrowser der größten privatwirtschaftlichen Überwachungsunternehmung noch den zur Spamschleuder umgebauten Firefox der Mozilla Foundation für ihren Weballtag benutzen wollen, eine Minderheit sein dürften. Ihr wollt offenbar unbedingt gute alte Sackpost vom Datenschutzbeauftragten bekommen!

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Blockchains und andere Ketten

Das Wesen digitaler Werke ist es, dass sie beliebig und ohne Verlust kopiert werden können, dass es an ihnen prinzipbedingt keinen Mangel geben kann. Dieses Wesen muss ihnen belassen bleiben, denn es das Eine, in dem Freiheit steckt. Ich will weder Blockchains noch andere Ketten.

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YouTube!

Ihr habt es geschafft. Eure Website aus der Javascript-Hölle ist mittlerweile dermaßen unbenutzbar, dass sie den von mir verwendeten Webbrowser so einfrieren lässt, dass ich ihn nur noch hart mit kill -9 beenden kann.

Und nein, YouTube, ihr Videoschleuderer am eiternden Krebsgeschwür des Internet namens Google, ihr habt es nicht geschafft, dass ich mir euren als Webbrowser getarnten Chrome-Trojaner der größten privatwirtschaftlichen Überwachungsfirma der Welt installiere. Ein Google-Webbrowser kommt mir genau so wenig auf meine Datenträger wie ein Betrübssystem von Microsoft… nur, dass Microsoft sich inzwischen spürbar gebessert hat. Von Google kann ich das nicht behaupten. Ganz im Gegenteil. ☹️

Zwischenzeitlich habe ich ja schon die RSS-Feeds meiner YouTube-Abos in meinen Podcast-Client importiert. Aber dass ich einen YouTube-Kanal abonniere, heißt noch lange nicht, dass ich jedes Video von dort herunterladen möchte. Und dann bekommt man ja manchmal einen Link auf ein Video zugeschickt… und ein schnell geöffnetes Terminal mit youtube-dl, der reinkopierten URI und dem anschließenden Anschauen in einem Videoplayer ist auch ein bisschen umständlich, wenn man es häufiger als einmal in der Woche tut.

Zum Glück gibt es eine bessere Abhilfe: FreeTube ist ein ziemlich brauchbarer und gut konfigurierbarer YouTube-Client:

Screenshot von FreeTube mit der Anzeige meiner Abos

Natürlich ist es möglich, die aus dem Google-Konto exportierten YouTube-Abos direkt in FreeTube zu übernehmen – wenn der Vorgang auch ein kleines bisschen umständlich ist, weil Google diesen Export gut versteckt hat. Zum Glück gibt es eine Anleitung, sonst hätte ich mich totgesucht.

Man merkt dem Programm zwar an, dass es an einigen Stellen noch etwas hakelt, aber das ist nichts gegen die Gängelung, mit der die Arschlöcher von YouTube seit mehreren Wochen zu quälen versuchen. Natürlich verwaltet FreeTube die Abos lokal, also ohne Google die Fortsetzung der Reklameprofilerstellung zu ermöglichen. Ich hoffe, dass diese Hakeligkeiten in den nächsten Monaten noch verschwinden. Für meine Standardanwendung ist es aber sehr brauchbar.

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Kryptografie

Die wichtigste und unverzichtbarste Eigenschaft von Kryptografie ist, dass sie selbst dann noch die Vertraulichkeit der Kommunikation gewährleisten kann, wenn die gesamte Kommunikationsinfrastruktur von Regierungen, freidrehenden Geheimdiensten, börsennotierten Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell oder offen Kriminellen übernommen wurde.

An nichts anderem sollte man Kryptografie messen, auch nicht an so genannter »Anwenderfreundlichkeit«, »Einfachheit« oder umfassender Berichterstattung in Presse, Glotze und Blogs, denn wenn man Kryptografie an etwas anderem misst, bekommt man eine »Krüpplografie«.

Eine solche Scheinkryptografie bekommt man übrigens immer, wenn die angewendeten kryptografischen Verfahren gar nicht erst dargelegt werden… oder, was viel häufiger ist: nur zum Schein dargelegt werden, indem beeindrucken-sollende Wörter verwendet werden, die dem Hörer oder Leser aber nichts erklären. Ein kryptografisches Verfahren wird nur durch die Offenlegung der Quelltexte dargelegt, und durch nichts anderes – und diese Offenlegung geht so weit, dass sich jeder Mensch selbst die Software bauen könnte.

Die Sicherheit einer Kryptografie basiert niemals darauf, dass das verwendete Verfahren geheim gehalten wird, sondern einzig darauf, dass die Anwender ihre Schlüssel geheimhalten. Auch Verfahren, bei denen die Anwender sich nicht selbst um die Geheimhaltung ihrer Schlüssel kümmern, wie zum Beispiel die unsägliche BRD-Totgeburt »De-Mail« oder das so genannte »besondere elektronische Anwaltspostfach«, sind eine »Krüpplografie«, mit der sich keine vertrauliche Kommunikation herstellen lässt. Das ändert sich auch nicht dadurch, dass Verfahren mit einem Gesetz als »sicher« definiert werden.

Unter diesem Aspekt gibt es bis heute keine Alternative zu PGP-verschlüsselter und signierter E-Mail, wenn man aus irgendeinem Wert darauf legt, dass die Kommunikation vertraulich ist – und zwar immer mit der Überprüfung der Signatur durch den Empfänger. Wenn man hingegen keinen Wert darauf legt, dass die Kommunikation vertraulich ist, kann man sich die Kryptografie gleich sparen.

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Der wichtige Unterschied

Visualisierung des Unterschiedes zwischen Politk und Wissenschaft -- Politik und Wissenschaft während des Verlaufes einer Pandemie -- Es ist zwei Mal der Verlauf der Exponentialfunktion untereinander abgebildet und jeweils die ebenfalls exponentiell wachsende Steigung über einen Zeitraum durch ein Rechteck visualisiert -- Politik: 1. Keine Gefahr für die Menschen, 2. Auch an die Märkte denken, 3. Bullshit im Panikmodus! -- Wissenschaft: 1. Exponentielles Wachstum, 2. Exponentielles Wachstum, 3. Exponentielles Wachstum

Lizenziert unter den Bedingungen der Piratenlizenz, also greift zu! Ein druckfertiges Bild mit 300 dpi Auflösung auf DIN A4 ist ebenfalls verfügbar.

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