Hallo F. (und ein paar anderen Menschen die es vielleicht interessiert),
es ist ja schön, dass du fragst, ob ich am überflüssigsten Programm, das ich jemals geschrieben habe, noch weiterhacke. Und in der Tat, ich mache immer noch »ein bisschen« an der Virtuellen Zockhalle weiter.
Zum Beispiel habe ich die Benutzerschnittstelle ein wenig »aufgehübscht« und bin mit dem gegenwärtigen Stand schon viel zufriedener als mit der doch sehr auf die Schnelle gemachten GUI der Beta 0.4:
Was man in so einem Screenshot nicht sieht, ist, dass die Tastatursteuerung deutlich verbessert wurde – das ist besonders interessant für jene Menschen, die eine DOS-Version bauen möchten und auf die Maussteuerung gut verzichten können. Übrigens sind die ganzen Probleme mit dem naturgemäß etwas älteren Compiler im DJGPP und seiner libc
, so weit sie mir gemeldet wurden, in meiner Strokelversion schon behoben und werden in der nächsten veröffentlichten Beta nicht mehr auftreten. Es muss ja nicht sein, dass man für ein einfaches Compilieren in meinen Sourcen herumeditiert.
Abgesehen davon freut es mich natürlich, dass die DOS-Version gut läuft – aber den Versuch mit dem ollen 468er hätte sich jemand besser sparen sollen, das konnte nicht gelingen.
Eine andere Sache, die schon fertig ist, ist ein eingebautes Logbuch über erzielte Größgewinne. Was als »Großgewinn« betrachtet wird, hängt natürlich sehr vom Spielsystem des Gerätes ab. Die letzten Großgewinne werden in der Statistik eines Automaten immer mit Datum, Uhrzeit und einer Kurzbeschreibung angezeigt, das sieht dann etwa so aus:
Übrigens hat mir der Astor – ich gehe gleich noch etwas weiter auf diesen noch lange nicht fertigen »Neuankömmling« ein – allen Ernstes beim Testen zwei Vollbilder kurz nacheinander gegeben.
Ansonsten überarbeite ich natürlich auch die schon fertigen Spielautomaten, denn wann ist etwas schon wirklich »fertig«. Der »Wiking I« hat neben ein paar grafischen Detailverbesserngen inzwischen auch besser ablesbare Walzenstreifen und gefällt mir schon ganz gut:
Leider gelten die wenig schmeichelhaften Worte, die ich im Handbuch über das Spielsystem dieses klobigen Holzkastens aus den Siebziger Jahren geschrieben habe, auch dann noch, wenn das Ding hübsch aussieht.
Es werden natürlich in der nächsten Beta auch ein paar Geräte dazu kommen, zum Beispiel der Rotomat Astor von Wulff, der zurzeit, noch mitten in der Entwicklung und alles andere als auch nur präsentationsfähig, so aussieht:
An den vielen noch fehlenden Elementen kann wohl jeder sehen, was daran noch zu tun ist. Münzvorlage, Bonuswalze und Wappenleiste fehlen noch, und die Grafik ist… ähm… trotz des gut aufgegriffenen Original-Farbschemas der Siebziger Jahre *örks!* verbesserungswürdig. Dann werden auch die provisorischen Zähler im oberen Bereich verschwunden sein, die mir jetzt noch den einen oder anderen Test ermöglicht haben. Dieser Astor spielt allerdings schon fehlerfrei, die Programmlogik ist ja weitgehend von der grafischen Darstellung getrennt. Schade eigentlich, dass ich an Grafiken immer sehr lange sitze.
Darüber hinaus stehen auch ein paar Veränderungen am Kernsystem an.
Ich bin zum Beispiel von meiner ursprünglichen Entscheidung abgekommen, keinen einziges Geldspielgerät mit Risikoleiste nachzuprogrammieren. Vielmehr möchte ich auch einige Geräte aus der Anfangszeit der elektronischen Ära haben, die oft noch experimentierfreudige Spielsysteme hatten.
Das gilt zum Beispiel für den »Kreuz As« von ADP. Diese für die BRD-Rechtslage gebaute Version eines Video-Poker war wirklich interessant. Allerdings gibt es in meinem momentanen Kernsystem keinen Code für Risikoleisten, und dieses Element kann ich beim »Kreuz As« nun einmal nicht wegdiskutieren. Also muss ich es wohl programmieren. Der Code für die Grundfunktion eines Video-Poker-Gerätes ist übrigens schon in der aktuellen Beta enthalten, er ist allerdings noch ungetestet und sehr rudimentär. Da ist also noch viel zu tun.
So viel nur dazu, es geht also weiter. Aber es geht nicht schnell weiter. Ich bin nach wie vor eine Einzelperson (was für eine Einsicht), und ich mache solche Programmierungen nebenbei und – da ich auch noch ein richtiges Leben mit gewissen Schwierigkeiten habe – eher mit geringer Priorität. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, wann ich die Beta 0.5 veröffentlichen werde, und ich möchte mich da auch nicht selbst hetzen, indem ich einen Zeitpunkt nenne. Ich glaube aber auch, dass es für alle Menschen, Programmierer wie Anwender, besser ist, wenn Software nicht veröffentlicht wird, weil ein bestimmter, im Voraus festgesetzter Termin gekommen ist, sondern wenn sie veröffentlicht wird, weil sie fertig und nach bestem Ermessen fehlerfrei ist.