Wenn die Technik läuft, denn läuft sie mit einer Selbstverständlichkeit, an die man sich allzuschnell gewöhnt. Dabei gerät leicht in Vergessenheit, was da alles so still und dienstbar im Hintergrund läuft.
Auf diesem Server laufen diverse Projekte – es sind so viele, dass »humpeln« manchmal ein besseres Wort als »laufen« wäre, wenn einmal eine etwas größere Last auftritt. Praktisch alle diese Projekte (mit Ausnahme meiner veröffentlichten Alben) benutzen im Hintergrund eine MySQL-Datenbank für die Datenhaltung, und diese steht unter einer permanenten Beanspruchung, bei der man sich nur noch wundern kann, dass es überhaupt funktioniert.
Ich habe den MySQL-Server das letzte Mal am 29. November 2009 um 0.24 Uhr neu gestartet. Seitdem hat der MySQL-Server 234 MiB Daten von diversen hier laufenden Anwendungen empfangen und 2.879 MiB Daten zurückgeliefert. Allein das macht in der Stunde ein Datentransfervolumen von 715 KiB aus. Als Spitzenwert in den letzten sechs Monaten haben einmal 42 gleichzeitige Verbindungen zum MySQL-Server bestanden. Bei solchen Lastspitzen ist es gar kein Wunder, dass manchmal die Dinge ein bisschen länger brauchen. Insgesamt hat der MySQL-Server in dieser Zeit 3.404.918.212 Datenbankabfragen behandelt, das sind im Durchschitt ungefähr 212 Abfragen pro Sekunde oder – vielleicht etwas anschaulicher – 12.720 Abfragen pro Minute. Natürlich verteilt sich dieser Aufwand nicht gleichmäßig über die gesamte Laufzeit, sondern tendiert dazu, in Spitzen sehr verstärkt aufzutreten. Dass bei dieser Last ca. drei Mal pro Stunde ein Verbindungsaufbau zum MySQL-Server scheitert, wirkt zwar verzeihlich, ist aber ein Problem, dass ich in den nächsten Wochen in Angriff nehmen muss. Aus Nutzersicht ist das nur eine unverständliche Fehlermeldung.
Mit den insgesamt 3.506 Queries, die länger als 30 Sekunden für ihre Verarbeitung brauchten, kann ich jedoch leben, denn ich weiß recht genau, dass beinahe alle diese Datenbankabfragen von einem von mir privat genutzten RSS-Aggregator ausgehen, der für mich mit meinen ständig wechselnden Arbeitsplätzen trotz gewisser Schwächen unentbehrlich ist.
Aber bei mir überwiegt – trotz aller meiner Erfahrung – immer noch das leicht ungläubige Staunen, dass das alles größtenteils problemlos läuft. Dieses Staunen wird umso größer, als dass ich nur freie Software im Einsatz habe, die in einer Kultur des freien Gebens und Nehmens erstellt wurde, und sich dennoch als sehr leistungsfähig erweist. So oft ich auch über gewisse Tücken der Software abjauche, alles in allem bin ich einfach nur den vielen Menschen dankbar, die ihre kleineren oder größeren Beiträge dazu geben, dass derartig gute Software für alle Menschen zur freien Verfügung steht. Ich könnte gar nicht mehr ohne leben, und das gilt nicht nur für diesen Server, sondern auch für meine diversen Arbeitsplatzrechner, die ebenfalls vollständig mit freier Software laufen.