An mir ist eben gerade der Vorschlag vorbeigescrollt, dass man unwahre »Fakten« einfach als »Fikten« bezeichnen sollte, denn sie sind ja nicht faktisch, sondern fiktiv. Zudem klingt dieses Wort deutlich nach ficken und spiegelt damit den Hirnfick wider, der ja die propagandamächtige Absicht hinter den behaupteten, angeblichen »Fakten« ist.
Ich muss zugeben, dass mir dieses Wort richtig gut gefällt. Es hat eigentlich nur einen Nachteil: Für jemanden, der es zum ersten Male hört, ist es nicht selbsterklärend.
Wenn ich von einer »Fiktenpresse« spreche statt von einer »Lügenpresse«, kann mir niemand nur wegen meiner Wortwahl vorwerfen, dass ich ein dummer, pöser Scheißnazi bin. Und der ganz normale Hirnfick von Mitmensch Scheißjournalist – zum Beispiel die Identifikation von Menschen mit geschlossenem rechtsradikalem Weltbild anhand einer für deutsch Sprechende sehr naheliegenden Wortneubildung angesichts eines auffällig manipulativen Journalismus – ist gleich mitabgefrühstückt.
Statt »postfaktisch« – was sowieso ein sehr unhandliches und kopfgeboren schmeckendes Wort ist – wird es dann »fiktisch«. Auch dieses Adjektiv ist wunderbar, klingt es doch bei nachlässiger, leicht rotziger Intonation schon wie eine Aufforderung, es sich einfach selbst zu besorgen. Damit ist die einzig passende Erwiderung auf den intelligenzverachtenden Versuch angedeutelt, ohne direkt ausgesprochen zu sein.
Es ist das Jahr der Bundestagswahl. Eine mit Sicherheit sehr erfolgreich aus dieser Wahl hervorgehende Partei wird die AfD sein. (Nein, das gefällt mir nicht. Aber das ändert nichts daran. Und das restliche zur Wahl stehende Angebot mit ernsthaften Aussichten in den Deutschen Bundestag einzuziehen, gefällt mir genau so wenig.) Eine mit Sicherheit sehr häufig zu beobachtende propagandistische Strategie der etablierten Parteien wird die Zueigenmachung von AfD-Forderungen sein. Gerade die gegenwärtige Mitregierungspartei CSU ist auf diesem Weg schon bemerkelnswert weit fortgeschritten, ohne dass das zu dem offenen Eklat geführt hätte, der angesichts eines solchen Vorgehens angemessen wäre. Vor uns liegen noch viele Fikten. Einige auf Plakaten. Etliche im Fernsehen, dessen vorgeblich politische Talkshows einer alphabetisierten Zivilisation längst unwürdig geworden sind. Viele in journalistischen Produkten. Alle mit dem gleichen, verachtenswerten Zweck, den Menschen ins Gehirn zu ficken.
Lasst uns einfach damit anfangen, die Fikten als Fikten zu bezeichnen, statt darauf reinzufallen!
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Schluss mit den Fikten! Sagt den Verbreitern der Fikten ein klares »fiktisch«!
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