In WordPress 4.2 ist die Plugin-Schnittstelle mal wieder nicht ein Ort für Funktionserweiterungen, sondern einer zum Abstellen unerwünschter Beglückungsideen der WordPress-Entwickler:
- Wer ein selbstgehostetes WordPress benutzt, das zwanzigste Lebensjahr erfolgreich durchschritten hat und mangels funktionalem Analphabetismus keinen Bedarf für »Emojis« sieht, installiere sich einfach Disable Emojis.
- Und wer damit nicht genug hat und die alten Smilies früherer WordPress-Versionen wiederhaben möchte, installiere sich einfach Classic Smilies. Die Emojis werden mit diesem Plugin ebenfalls abgestellt.
Natürlich geht die Installation beider Plugins auch aus dem WordPress-Dashbord heraus. Einfach nach dem Namen der Plugins suchen und installieren.
Warum es nicht andersherum ist; warum man nicht Zusatzfunktionen als Plugins installieren kann und den Kern von WordPress so klein wie möglich hält, sondern stattdessen den Kern von WordPress aufbläht, so dass die Anwender über eine »Erweiterungsschnittstelle« nicht Erweiterungen installieren, sondern mit zusätzlichem Code unerwünschte Funktionen abstellen, gehört zu den Fragen, die ich auch nicht beantworten kann. Das einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass es sich um eine dumme Entscheidung handelt, so vorzugehen – aber es ist weder die erste dumme Entscheidung der WordPress-Entwickler, noch wird es die letzte dumme Entscheidung sein. Ich als jemand, der sich irgendwann einmal – rückblickend erscheint es mir manches Mal wie ein Moment großer geistiger Umnachtung – dieses WordPress in sein Dasein geholt hat, bin schon froh, wenn ich von ganz großen Dummheiten verschont werde…
Bei den Emojis ist es wieder einmal so, dass auch Menschen mit weniger Galle im Körper spürbar verärgert sind. Danke, WordPress-Entwickler!
Danke dir, dass du auch deine LeserInnen informierst!
Ich verstehe nicht, warum die in neue WordPress Versionen dauernd Features einbauen, die nur ein Bruchteil der Nutzer auch benötigt. Da gibt es andere Dinge, die viel sinnvoller wären, als Emojis.
Wie wäre es z.B. mit einer GUI um die Rollen und Berechtigungen zu konfigurieren, oder einer Mediathek, die ermöglicht, alles in Ordner oder Kategorien zu sortieren, statt einfach alle Dateien auf einen Haufen zu schmeissen. Oder die Möglichkeit, Meta-Tags ohne Plugin zu setzen.
Das sind Dinge, die WordPress, wenn die Entwickler behaupten, dass es nun ein vollwertiges CMS und nicht nur eine Blogsoftware ist, können sollte.