Werte Verleger!
Wenn eure Websites ein Verlustgeschäft sind, dann stellt dieses Verlustgeschäft doch einfach ein.
Niemand hat euch ins Web gebeten. Ihr seid freiwillig dorthin gekommen, weil ihr euch große Profitmöglichkeiten davon versprochen habt. Und wenn ihr jetzt feststellt, dass ihr dabei draufzahlt, könnt ihr das entweder wegen der Werbewirkung eines Webauftritts in Kauf nehmen, oder ihr könnt es einstampfen.
Schaut mal, Verleger, ich bin auch freiwillig ins Web gekommen, ohne dass mich jemand gebeten hätte. Und ich zahle dafür drauf. Ich habe nicht einmal ans Geschäft gedacht, sondern nur an die preiswerte Möglichkeit, mich mitzuteilen. Ich klage nicht drüber, dass ich draufzahle, und ich komme übrigens auch nicht auf die Idee, meine paar Leser mit Werbung zu verachten.
Was ist bei euch anders? Richtig, dass ihr euch nicht mitteilen wollt, sondern mit industriell erstellten Texten den Reibach machen wollt, den ihr früher nur mit Druckwerken gemacht habt. Und nachdem euch über ein Jahrzehnt lang keine einzige funktionierende Idee gekommen ist, wie ihr diesen Reibach erzielen könnt, solltet ihr ruhig zu der Einsicht kommen, dass der von euch hinphantasierte Reibach nicht zu holen ist – da wird euch übrigens auch kein absurdes Standesrecht wie das »Leistungsschutzrecht« helfen. Wenn ihr trotzdem Bestandteil des Web sein wollt – es gibt ja ein paar gute Gründe dafür – dann lebt damit, dass man euch als Bestandteil des Web behandelt, dass man euch aufnimmt, zitiert, verlinkt, kritisiert und euch manchmal sogar lobt und zustimmt. Wenn ihr das nicht sein wollt, verpisst euch einfach aus dem Web und fällt Bäume, um sie mit Reklame und Agenturtexten zu bestempeln!
Grüßt mir auf eurem Weg die Dinosaurier. Vor dem Aussterben ist das Ansterben gesetzt!
Elias Schwerdtfeger
Nach Diktat verreist.
🙂 Den merk ich mir für passende Texte…
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